Greifswald/ MV /Deutschland
Lokalpolitik/ Wohnen/ Denkmalschutz/ Gentrifizierung/ Bürgerprotest
Eine bunt gemischte Gruppe namens „Brinke WG“ ist am 30.9.2014 in die historischen Häuser Brinkstraße 16/17 eingezogen, um deren Abriss zu verhindern und für eine soziale Wohnungspolitik zu demonstrieren.
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Wir sind heute in die Brinkstraße 16/17 eingezogen, um den Abriss dieses bedeutenden Kleinods zu verhindern.
Wir, Bewohner_innen und Unterstützer_innen, das sind:
Wir haben seit Bekanntwerden der Abrisspläne zusammen mit vielen Bürgern der Stadt gegen den Abriss:
Und dennoch: die Abrissarbeiten haben begonnen. Auf keines der zahlreichen Angebote für ein Tauschgrundstück ist Eigentümer Schmidt eingegangen. Wir sehen unseren Einzug als die letzte Möglichkeit den Abriss dieses Stück Greifswalder Geschichte doch noch zu verhindern. Wir verlassen hierfür unsere eigenen vier Wände, setzen unsere Jobs aufs Spiel, verschieben unseren Urlaub und nehmen die spartanischen Lebensverhältnisse hier in Kauf – solange es eben dauert.
Wir tun dies in der Überzeugung, dass Wohnraum bezahlbar bleiben muss. Die Brinkstraße 16/17 bietet diesen Wohnraum und ist zudem zum kulturellen Treffpunkt im Viertel geworden.
Aber das ist doch fremdes Eigentum? Ist das nicht verboten?
Wenn Eigentum dazu berechtigt, ein funktionstüchtiges Haus verfallen zu lassen um dieses kulturhistorisch bedeutsame Zeugnis anschließend abzureißen, dann fällt es uns nicht schwer, die moralische Berechtigung dieses Eigentümers in Frage zu stellen. Wenn bezahlbarer Wohnraum gegen überteuerte Eigentumswohnungen eingetauscht werden soll, dann stellen wir uns quer. Wenn ziviler Ungehorsam nach dem Ausschöpfen aller rechtlichen und Dialog-Möglichkeiten als einziger Weg bleibt, dieses Unrecht aufzuhalten, dann gehen wir das Risiko hierbei gerne ein.
Was wollen wir?
Wir wollen den Abriss der Brinkstraße 16/17 direkt verhindern.
Wir fordern den Eigentümer R. Schmidt auf, die Abrisspläne zu stoppen und auf die Angebote für Tauschgrundstücke und den Kauf der Häuser einzugehen!
Wir fordern von der Stadt eine soziale Wohnungspolitik und einen kritischen Umgang mit Investoren! Günstiger Wohnraum darf nicht zur Mangelware werden!
Die Gruppe „Brinke WG“ ist trotz politischer Sympathien eine von der „Initiative Brinke 16/17 erhalten“ unabhängige Gruppe.
Hejhej,
wenn ihr so viele UnterstützerInnen seid, warum habt ihr dem Schmidt denn kein gutes Angebot gemacht? Der ist doch UnternehmerIn und interessiert sich wahrscheinlich nur für die nackten Zahlen. Einfach mal nen Sack Geld auf den Tisch packen und das Problem ist gelöst. Und wenn sich da viele Menschen zusammentun, dann kostet das die Einzelne auch kein Vermögen
Viele Grüße
Berliner
PS. Eure Sicherheitsabfrage fällt Menschen mit Dyskalkulie sicher nicht leicht!
Liebe WG,
Das freut mich das Ihr nach dr langen suche doch noch so künstigen Wohnraum bei uns in der Nähe gefunden habt.
Wenn Ihr in eurem neuen Heim noch Irgend etwas braucht sagt bescheid sonst gibt es Salz und Brod.
Viele Grüße finder
Lieber Berliner,
das Geldsäckchen liegt schon auf dem Tisch – ein Kaufangebot von der Initiative „Brinke 16/17 erhalten“ liegt vor. Der Eigentümer ist Bauunternehmer und verdient mit Bau und Verkauf der Wohnungen wohl etwas mehr.
Klassischer Fall von einzelnem Profitinteresse gegen Gemeinwohl. Das Viertel hat jedenfalls keine Lust darauf.
Ruf ihn doch mal an, wenn du die Zeit findest und frag ihn. Siehe „unterstützen“.
Viele Grüße!